Immer wieder sehe ich in kleinen Büros haarsträubende Datensicherungskonzepte, die ich hier gar nicht erwähnen möchte.
Dieser Artikel zeigt ein gutes Datensicherungs/Backup-Konzept für kleine Büros und Privatpersonen und kommt mit Windows-Boardmitteln aus.
Wogegen soll das Datensicherungs- / Backup-Konzept schützen?
Das hier beschrieben Konzept schützt vor:
- Verlust der Daten durch Löschen, Überschreiben, Verändern
Wiederherstellung der Daten vom vorherigen Tag ist möglich - Schutz gegen Systemausfall oder Festplatten-Ausfall
Wiederherstellung des Systems zum Stand vor maximal 30 Tagen möglich, Wiederherstellung der Dateien vom vorherigen Tag ist möglich - Schutz gegen Verschlüsselungs-Schadsoftware
Wiederherstellung des Systems zum Stand vor maximal 30 Tagen möglich - Schutz gegen Brand
Wiederherstellung des Systems zum Stand vor maximal 30 Tagen möglich, sofern der Datenträger für die Monatssicherung außerhalb des Büros aufbewahrt wurde.
Nicht beachtet wird hier: Verschlüsselung des Backups
Praktische Umsetzung
Zuerst einmal ist wichtig, dass für dieses Konzept alle Dateien auf dem lokalen Computer gespeichert werden, nicht etwa auf ein Netzlaufwerk auf einem NAS oder Server.
Oft erlebe ich es, dass Daten auf einem NAS abgelegt werden, welches selbst nicht gesichert ist. Geht das NAS kaputt oder werden die Daten gelöscht, sind die Daten weg, da ja kein Backup existiert.
Die Befürworter des Speicherns auf NAS argumentieren dann damit, dass die Daten auf einem RAID liegen. Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks - man kann NAS so einrichten) ist aber keine Datensicherung. Bei einem RAID werden Schreibvorgänge auf mehrere Datenträger ausgeführt. Das schützt vor Ausfall eines Datenträgers im NAS - erhöht also die Verfügbarkeit des NAS. Jedoch werden Überschreib- oder Lösch-Vorgänge ebenfalls sofort auf mehrere Datenträger geschrieben, so dass keine Rückkehr zum vorherigen Stand einer Datei möglich ist.
Besser ist es, die Daten auf dem lokalen PC ab zu legen und diese Daten jeden Tag auf einen weiteren Ort zu sichern, denn dann müssen für einen totalen Datenverlust schon 2 Geräte ausfallen: Die Datensicherung und der Computer..
Außerdem werden wir einmal im Monat ein Abbild/Image des Systems - dieses enthält alle Daten - auf einen weiteren Datenträger erstellen und diesen bewahren wir außerhalb des Gebäudes auf. Somit haben wir einen Schutz gegen z.B. Brand, bei dem Computer und Datensicherung zerstört werden. Wenn wir diese Sicherung monatlich ausführen, dann haben wir maximal 1 Monat Datenverlust. Steht der Datenträger der täglichen Datensicherung noch zur Verfügung, können wir nach der Wiederherstellung des Abbilds noch aktuelle Dateien von diesem Datenträger wiederherstellen
Für die praktische Umsetzung benötigen wir eine Funktion, die Dateien automatisch jeden Tag sichert und dabei auch geöffnete Dateien sichern kann (VSS heißt diese Funktion), außerdem eine Funktion, die ein Abbild/Image der Installation samt Dateien sichern kann, so dass bei einem Brand, Diebstahl, Ausfall der Festplatte/Systems das System auf neue Festplatte oder ganz neue Hardware wiederhergestellt werden kann.
Beide Funktionen sind in Windows 7 und Windows 10 schon eingebaut und in der Systemsteuerung unter "Sichern und Wiederherstellten (Windows7)" zu finden. Unter Windows8 muss man auf diese Funktionen verzichten, aber Windows8 verwendet ja niemand freiwillig :-)
Man richtet sich dort unter "Zeitplan erstellen" einen Sicherungszeitplan ein, der wiederkehrend die Dateiauswahl auf eine immer angeschlossene externe Festplatte oder ein per Netzwerk verbundenes NAS/Server sichert. Über die Schaltfläche "Eigene Dateien wiederherstellen" kann man vorherige Versionen der Dateien wieder her stellen, unter "Speicherplatz verwalten" alte Backups löschen.
Das monatliche Abbild/Image finden wir unter dem Punkt "Systemabbild erstellen". Dort wählen wir den Datenträger für die monatliche Sicherung aus und wählen alle lokalen Laufwerke zur Sicherung aus. Im Anschluß erstellen wir einmalig den "Systemabbild-Reparatur-Datenträger", den man aber auch unter jedem Windows7 / Windows10 unter dem oben links gezeigten Menupunkt erstellen kann.
Der Systemabbild-Reparatur-Datenträger ermöglicht es uns, das System zu booten und das Abbild/Image wieder her zu stellen, zum Beispiel in dem Fall, wenn die Festplatte kaputt war und eine neue Festplatte eingebaut wurde.
Zusammenfassung
wo ablegen | Schutz gegen | |
Dateien für tägliche Arbeit | direkt auf der Festplatte des Computers | |
tägliche Datensicherung | externe Festplatte oder NAS/Server |
|
monatliche Abbild/Image-Sicherung | weitere externe Festplatte, die nach dem Backup entfernt wird und an einem sicheren Ort aufbewahrt wird |
|
Benötigen Sie Hilfe bei der ganz konkreten Umsetzung?
Senden Sie gern einfach eine E-Mail!